ACUARIO COSMICO

Gerade ist das neue Album erschienen. Die ganz große Psych-Surfwelle ist etwas abgeflacht zugunsten eines stärkeren Alternativ/ Indie Einschlags. Auch der Einfluss des Gesamtwerks von Frank Sinatra ist nicht mehr so präsent wie bei ihrem ersten Besuch bei uns im Jahre 2018. Geblieben sind der Twang, der Echohall und die Multilingualität in den Texten, sowie Anklänge von Rock ´n Roll, R&B und 60´s Garage. Live wird es sicherlich auch ein paar ältere Tunes geben, so das auch die Dick Dale Fans auf ihre Kosten kommen.
LS.GATEKEEPER

Operators

King Grey

Bei Motörhead hat der E-Bass oft die Funktion der Rhythmusgitarre übernommen, bei King Grey wird auch gerne mal die Leadgitarre durch den Viersaiter ersetzt, damit erstere sich liebevoll und mit viel Druck um die staubtrockenen (damit wir das Klischee auch mal drin haben) und unwiderstehlichen Monsterriffs kümmern kann. Anspieltipp der Redaktion ist Evil Dreams, ein Stück Musik in dem alles drin ist, was diese Combo ausmacht: leise, laut, zart und wuchtig – in Instrumentierung wie Gesang. Freut euch auf den Auftritt einer Band, die nur optisch dem klassischen Powertrio entspricht und euch die Ohren durchpusten wird.
*In der taz gibt es Kurzberichte zu sportlichen Ereignissen, eingedampft auf drei, manchmal sehr kunstvoll verlängerte, Sätze. Das wollte ich auch mal ausprobieren. Als Fan von Terry Pratchett** habe ich außerdem die Gelegenheit genutzt, überlange Fußnoten zu fabrizieren.
**Der König der Fußnoten.
Hingus Fringus

All das, was ihr erwartet wenn ihr diesen Namen lest und das dazugehörige Bild betrachtet, werdet ihr bekommen. Und noch viel mehr. Sixties Garage, Big Brother and the holding Company, Jefferson Airplane, The Fillmore Auditorium, Haight-Ashbury stecken den Referenzrahmen ab und ich bin sicher, das auch Jerry Garcia seine Freude an dieser Gruppe gehabt hätte. Der erste Longplayer ist in Arbeit und lässt nach Genuss der bisher veröffentlichten Demos Großes erwarten. Anspieltipp der 5-Track-EP auf bandcamp ist „Wich whitch is which“. Wegen des Namens, aber natürlich auch wegen des unwiderstehlichen Gitarrenriffs.
Dresscode: Westend Jacket, Rüschenhemd, Cordsamthosen oder Batikshirt mit Schlaghosen, auf jeden Fall aber Schuhe die zum Tanzen geeignet sind.
„Groovy Baby (m/w/d)“
Friedemann

Letztes Jahr leider ausgefallen, nun holen wir das nach.
Eine elektrisch abgenommene Westerngitarre, ein paar Effekte und ein Gesangsmikro. Mehr braucht es gar nicht um den Frontman der leider nicht mehr existenten Band COR gut aussehen und vor allem anhören zu lassen. Die raue, weit tragende Stimme mit den nachdenklichen Texten, die bei all den Wortspielen und Metaphern eine klare Haltung nicht vermissen lässt, ist ein schöner Kontrapunkt zu dem sonstigen Gewusel auf der Sonnenbühne und lädt ein zum innehalten. Dabei ist er selbst schon gut herum gekommen. Neben den offensichtlichen Ländern (DACH) hat es ihn bereits in einige Länder Osteuropas und sogar bis nach Cuba verschlagen.
Nebenbei bemerkt gibt es auch tolle Tourposter und zum niederknien schönes Cover Artwork. Das letzte Livealbum gibt es gar als Triple Vinyl. So viel Mut verdient einen bis auf den letzten Platz gefüllten Zuschauer:innen Bereich.
Transmitter

Sie haben bereits zweimal bei uns gespielt, aber das ist schon so lange her, dass ich nicht still und heimlich einen alten Text recyceln kann (ich stand beim Auftritt 2011 im Publikum, aber ich habe zu der Zeit noch nichts ins Internet geschrieben). Was ich hingegen jetzt aus der Erinnerung bezeugen kann ist, das dieser Genremix aus allem was tanzbar ist, ordentlich knallt und gute Laune macht. Der VJ mit den auf den Punkt eingespielten Textschnipseln, Fotos, Videos, Grafiken undichweißnichtwasnochalles, tut sein übriges. Die Zeitverfluggeschwindigkeit bei einem Auftritt dieser Gruppe ist enorm und das mittlerweile seit 25 Jahren (Sto lat).
Ihr braucht derbe Tanzbotten und ein zweites Paar Augen, um alles mitzubekommen, was auf der Bühne passiert.
King Howl

King Howl aus Cagliari auf Sardinien spielen Blues. Aber lauter, rauer und zumeist auch schneller als die Altvorderen.
Mit mächtigen, tiefergelegten Gitarrenriffs und Soli die zwischen entspannter Emphase und flinkfingeriger Wah wah Euphorie pendeln.
Durch die gelegentliche Beigabe von Blues Harp, Hammondorgel und einer Starkstromslidegitarre erhält das Klangbild noch ein paar zusätzliche Schnörkel. Doch der Zwölftakter bleibt immer Bezugs- und Ankerpunkt, auch wenn das Songwriting mal in psychedelische Gefilde abbiegt, oder die Stones gecovert werden.
Aus einer „Gimme Shelter“ Adaption so unbeschadet heraus zu kommen, gelingt übrigens auch nicht vielen. In einem Wort: Heavypsychboogiestonerblues. Transzendierende Erfahrungen ganz ohne weitere Hilfsmittel sollten möglich sein.
Dirty Mops

